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Public History

Created by Alexej Kejzlar

Public History

Materielle PH

Konzentriert sich auf die physischen und konkreten Gegenstände und Manifestationen  von Geschichte und Erinnerung im öffentlichen Raum = Orte und Objekte, die mit Geschichte verbunden sind und das kollektive Gedächtnis einer Gesellschaft repräsentieren. Physischen Repräsentationen von Geschichte = Museen, Denkmäler, Friedhöfe usw. sind aktive Akteure im historischen Diskurs. Sie sind oft Ausdruck von politischen und gesellschaftlichen Prozessen und reflektieren, wie Gesellschaften mit ihrer Vergangenheit umgehen.

Theoretische PH

Konzentriert sich auf die Analyse von Geschichtsnarrativen, Diskursen und Deutungsmustern. Hier liegt der Fokus auf den kognitiven und kulturellen Aspekten der Geschichtskonstruktion. Die Analyse verschiedener Narrative hilft, die Komplexität der Geschichtsdarstellung zu verstehen und zu begreifen, wie sie die gesellschaftliche Wahrnehmung von Geschichte beeinflusst. Das bedeutuet, dass nicht nur Fakten, sondern wie diese verarbeitet, interpretiert und präsentiert werden wichtig ist.

Atelier de Nicolas de Largillière, portrait de Voltaire, détail (musée Carnavalet) -001

Skepsis überwinden

Lösung, um die Skepsis zu überwinden:

Geschichte muss auf Quellen, Fakten und kritischer Analyse beruhen - also soll man induktiv aus dem Gefundenen ein Bild über die Vergangenheit bauen.

Voltaires Geschichtsverständnis

Kritik an Traditionelle Geschichtsschreibung

Ablehnung von religiös-teleologischen Deudung der Geschichte

Geschichte muss auf Quellen, Fakten und kritischer Analyse beruhen

Geschichte als offenes Forschungsfeld

Pyrrhonismus

Pyrrhon von Elias inspirierte ihn, die Geschichtsschreibung kritisch zu hinterfragen. Er stand im Konflikt mit Kirche und Absolutismus.

kritik an die christliche Erklärung der Geschichte und Rechtfertigung des Absolutismus durch die Religion - dadurch die pyrrhonistische Skeptik bezüglich der Geschichte

Wie man Public History macht

Auch sie steigen aus einem „Tal“ heraus: aus Unwissenheit, Unsicherheit oder aus einer bloßen Alltagswahrnehmung von Geschichte.

Der Weg zur Public History ist anstrengend: Er erfordert das Erlernen von Wissen, Methoden, Theorien und kritisches Denken.

Wer Public History betreibt, muss über den "Nebel" hinaus – über bloße Fakten hinaus zu einem reflektierten, gesellschaftsrelevanten Umgang mit Geschichte.

Dabei bleibt es gefährlich: Öffentliche Geschichte kann missverstanden, politisiert oder instrumentalisiert werden. Es braucht Mut und Selbstständigkeit, Verantwortung für die eigene Arbeit zu übernehmen.

Die Transzendenz: Studierende überschreiten situatives, gegenwärtiges Wissen und entwickeln ein tieferes, umfassenderes Verständnis historischer Zusammenhänge

Francois-Marie Arouet (Voltaire)

1694 - 1778

Konflikt mit der katolischen Kirche und absolutistischen Herrschern

Universalhistorischer Blick

erstmals nicht nur europäische, sondern auch außereuropäische Kulturen als gleichwertig betrachtet

Geschichte methodisch und intersubjektiv überprüfbar machen

1. PH in den Medien

2. Professionele PH

3. Radikale PH

Kritik an eurozentrischer Geschichtsschreibung

Historische Pyrrhonisten

Schiller

er nutzte Geschcichte als Mittel zur Förderung von Freiheit, was sich bis heute in Museen, Ausstelungen, Gedenkkultur usw befindet und gesellschaftliche Debatten anregt.

Geschichte nicht nur sachlich, sondern dramatisch und emotional

Storytelling

Theorie

Methodik

Untersuchung

mündliche Überlieferung und Veränderung

zuerst mündlich überliefert bis sie standardisiert wurde.

sehr lange nur mündlich überliefert - stark mystifizierte Darstellung

Analyse

nicht-akademische Akteur*innen

Chladni

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August Ludwig von Schlözer

Hugo Buerkner - August Ludwig von SCHLOZER %285 luglio 1735- 9 settembre 1809%29 - %28MeisterDrucke-1077844%29

Konkurenz

Schlözer - Geschichte als ein systematisches, funktionales System

Herder - legte Schwerpunkt auf die organische Entwicklung von Kulturen und Völkern

Johann Gottfried Herder

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PUBLIC HISTORY STUDIES

die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Feld der PH

die Forschung über Praktiken der Geschichtsvermittlung

die Reflexion darüber, wie Geschichte in der Gesellschaft wirk

keine akademischen Akteur*innen

PUBLIC HISTORY

macht Interessen transparent und tut nicht so, als wäre sie objektiv

berücksichtigt immer auch ökonomische Interessen

Odysse von Homer

Strategie

Er wollte bei dem Zustand von Unsicherheit des Wissens nicht bleiben, also strebte er nach einem neuen Weg, um Wissen über die Vergangenheit zu erlangen

Öffentlich

wie geschichte öffentlich gemacht wird..

Einfluss der Pyrrhonisten

Skeptizismus der Pyrrhonisten ernst genommen

Unsicherheit des Wissens

beide wollten ihn überwinden

Erinnerungskultur und Identität

Vorstellungen von Heimat und Identität oft konstruiert

Zeitlose Metapher

zeitlose Metapher für gesellschaftliche Krisen und Identitätsfragen

wendet sich and die Öffentlichkeit, Reisen durch Griechenland - wie prägt der Krieg die Menschen und ihre Meinungen

intersubjektiv überprüfbar

wenn mehrere Personen eine bestimmte Quelle, ein Ereignis oder ein Faktum unabhängig voneinander untersuchen und zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommen, dann wird dieses Wissen als intersubjektiv gültig betrachtet

vom Sehen abhängig

Wissen über die Vergangenheit hängt vom Sehen, also vom Blickwinkel des Betrachters ab, der die Vergangenheit in einem bestimmten Kontext und mit bestimmten Perspektiven wahrnimmt

= geistige als auch physische Aspekte des Sehens

keine universelle einheitliche Geschichte

er lehnte die einheitliche universale Geschichte ab

für ihn entwickelten sich Völker und Kulturen jeweils auf ihre eigene Weise, abhängig von Sprache, Geografie oder Soziale Dynamik

Geschichte als Besitztum für immer erzählt

Public History

Der Satz spielt darauf an, dass Geschichte nicht einfach neutral oder „objektiv“ überliefert wird, sondern von bestimmten Gruppen, Institutionen oder Nationen beansprucht und geprägt wird. Wer Geschichte erzählt, bestimmt auch, was erinnert wird und wie. Diese Erzählung kann dann wie ein Besitz wirken — als etwas, das eine Gruppe für sich beansprucht, um ihre Identität, Macht oder Werte zu legitimieren.

Antike

Beispiele von PH

historische Darstellung in einem Film

historische Romane

Compute Spiele mit historischer Thematik

Ausstellung

Denkmäler ...

Skepsis der Pyrrhonisten

wahr genommen, seine Fragen:

Wie kann man Geschichte methodisch erfassen, um Wissen zu gewinnen?

Ist es möglich, eine intersubjektiv überprüfbare Geschichtswissenschaft zu schaffen?

Welche Rolle spielen Perspektiven, Erzählungen und gesellchaftliche Rahmenbedingungnen in der Geschichtsschreibung?

mündliche Überlieferung von beiden Seiten

radikaler Skeptizismus

eine wichtige Grundlage, um zu reflektieren, wie Wissen und Glaube in der Geschichtsforschung und in der Gesellschaft miteinander verworben sind

früh gescheiterter Athener General

systematisch beobachtete und untersuchte den Krieg aus der Verbannung

Cicero

erfolgreicher Anwalt, der erster seiner Familie, der ein hohes Amt erreichte

beste Schulen, Bildung,

Familie umsiedlung nach Rom aus der Provinz

politische Karriere

wenn es aus für seine Politische Karriere war:

Schriftsteller, Philosoph usw.

beeinflusste Politik durch Schreiben

Quellenkritik

führte bewusst Quellenkritik ein

Thukydides

eines der ersten histographischen Werke, dass nicht nur dokumentiert, sondern auch analytisch hinterfragt, wie und warum Geschichte geschiet

Politik und Militär

er analysierte den Krieg als ein systematisches Phänomen, dass durch Machtverhältnisse und strategische Entscheidungen geprägt ist - nicht durch Götter oder Zufall

Melier Dialog

wie in der internationalen Politik oft Machtinteressen über moralische und ethische Prinzipien gestellt werden

Geschichte nicht als neutrale Wissenschaft

Geschichte als eine Lehre für zukünftige Generation

Skepsis der Pyrrhonisten überwinden.

eine absolute Objektivität in der Geschichtsschreibung nicht erreichbar,

aber man kann sich durch intersubjektive Methoden einer wahren Geschichte annähern

nach Mustern un Gesetzmäßigkeiten suchen - also welche Faktoren bestimmen die Entwicklung von Geschichte?

Geschichte und historische Ereignisse

er nutzte Geschichte und historische Erreignisse, um öffentliche Debatten zu beeinflussen und die politischen sowie moralischen Werte der römischen Republik zu verteidigen

Wahrheitssuche

verschiedene Sichtweisen werden präzis rekonstruiert, beide Seiten kommen zu Wort

Befragungen und persönliche Untersuchungen

um seine Informationen zu sammeln

stellt eine methodische Verbesserung gegenüber: Herodot

Thukydides Trap

Theorie, die das Problem beschreibt, was entsteht:

wenn eine aufstebende Macht eine etablierte Macht herausfordert, was zu einem Krieg oder Konflikt führen kann

Beweise, Dokumente und Ukrunden

er setzte auf Beweise, Dokumente und Urkunden, um die Geschehnisse der Römischen Republik besser zu verstehen

indirekt Einfluss auf die Politik

emotional und rhetorisch

er nutzte die Geschichte nicht nur analytisch, sondern auch emotional und rhetorisch - Einfluss

Geschichte als Besitztum

Rhetorik von zentraler Bedeutung

Biblischen Grundlagen einer neuen Geschichtstheorie

diese Geschichtstheorie im christlichen Zeitalter beruhte auf der Vorstellung eines göttlich-bestimmten historischen Ablaufs

Heilsgeschichte

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Portret van Lorenzo Valla Laurentius Valla (titel op object), RP-P-1909-4359

Paulus Orosius

5. Jahrhundert in Spanien

erste vollständige Weltgeschichte aus christlicher Sicht

Argumentation: das Christentum sei nicht Schuld an dem Untergang Roms

Verteidigung des Christentums gegen die Vorwürfe der Heiden

Antwort auf die Vorwürfe, dass der Untergang Roms eine Folge des Christentums sei

heilgeschichtliche Modelle

die Geschichte als göttlichen Plan interpretieren

Otto von Freising

12. Jahrhundert irgendwo bei Wien

Darstellung der Geschichte als Kampf zwischen Gottesstaat und irdischer Staat

die gesammte Weltgeschichte folgt einem göttlichen Plan

Römische Herrschaft als Werkzeug Gottes - Freising sieht das Römische Reich als göttlich gewolt

Jacques Bossuet

1627 - 1704

ein französischer Bischof

enge Zusammenarbeit mit dem absolutischen König Ludwig XIV

nutzte seine Schriften für die göttliche Legitimation der absolutischen Monarchie

Lorenzo Valla

1406 - 1457 (Renaissance) in Rom,  Humanist

Beweis, dass Konstantinische Schenkung eine Fälschung war

heilsgeschichtliche Darstellung der Weltgeschichte

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PH

alle politischen Ereignisse Teil eines göttlichen Plans

PH

geschichtsschreibung als politische Propaganda - Ludwig XIV als gottgegebener Herrscher

Breite Wirkung und Bildungsfunktion - weit verbreitet und als Lehrbuch genutzt

verbindete Religion mit Politik

Nutzung von Geschichte für die Legitimation der absolutischen Monarchie

eine göttliche Ordnung

historische Forschung

ein Beispiel dafür, wie historische Forschung genutzt werden kann, um bestehende Machtverhältnisse zu hinterfragen und öffentliche Debatten anzuregen

Konstantinische Schenkung

Bewies, dass es um eine Fälschung geht

Konstantinische Schenkung = ein Text, der die weltliche Macht des Papstes legitimieren solle

Giovanni Villani

1280 - 1348 Florenz

Legitimation politischer Macht

er interpretiert Friedrich Barbarossas Aufstieg zum Kaiser als Teil von Gottes Plan, wodurch seine Herrschaft nicht nur politisch, sondern auch religiös rechtfertigt wird - damit setzte er Geschichte gezielt zur Unterstützung einer politischen Agenda ein

- Menschen als Gottes Werkzeug

PH

Geschichte wird hier gezielt genutzt, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen

Orosius interpretiert die gesammte Weltgeschichte als göttlichen Heilsplan, in dem Rom und das Christentum eine zentrale Rolle spielen

Mittelalterliche Propaganda

durch Geschichtschreibung: seine Werke sollen die Herrscher und Kirchenführer in ihrem Handeln bestärken und rechtfertigen

er nutzte Geschichtsschreibung, um eine bestimmte Interpretation der Vergangenheit zu verbreiten, die das Kaisertum und die Kirche in einem positiven Licht zeigte

Zielgruppe

Bürger*innen von Florenz

Volksprache statt Lateinisch, damit seine Texte zugänglich für die breite Öffentlichkeit sind

Geschichte gezielt genutzt

Geschichte gezielt für ein breites Publikum genutzt, um gesellschaftliche und politische Strukturen zu beeinflussen

PH

schrieb in einer Art und Weise, die für ein breites Publikum verständlich war

Seine Ergebnisse wurden von politischen Akteuren und Reformbewegungen aufgegriffen und verbreitet

Sprachwissenschaftliche Analyse

als Fälschung entlarvt

Der Sprachstil entspricht nicht dem Latein des 4. Jahrhunderts (Zeit Konstantins), sondern dem mittelalterlichen Kirchenlatein.

Er fand Begriffe und Ausdrücke, die es zur Zeit Konstantins noch gar nicht gab

sie diente offensichtlich dazu, den weltlichen Machtanspruch der Päpste zu legitimieren